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NÖ Landesausstellung 2017

Eröffnung NÖ Landesausstellung Alles was Recht ist

v.l.nach r.: Guido Wirth, Geschäftsführer Niederösterreichische Landesausstellung, Sissi Pröll, Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, Bgm. Margit Straßhofer (Pöggstall) ©NLK Pfeiffer

Am 31. März 2017 wurde die Niederösterreichische Landesausstellung "Alles was Recht ist" mit einem Festakt feierlich eröffnet. Von 1. April bis 12. November 2017 ist Schloss Pöggstall im Südlichen Waldviertel zentraler Ausstellungsort. Die Ausstellung Alles was Recht ist blickt in 5 Kapiteln auf die Entwicklung der Rechtsprechung; im historischen Kontext bis zu aktuellen Fragestellungen.
 
Die feierliche Eröffnung der Landesausstellung nahm Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll vor.
„Die Landesausstellungen sind Visitenkarten unserer Kulturpolitik, weil sie die Kultur in die Regionen tragen und weil wir sie auch mit regionalpolitischen Zielen verknüpfen. Vor allem aber nutzen wir die Landesausstellung immer, um Orientierung für die Entwicklung unseres Landes zu gewinnen“, so Pröll. Der Landeshauptmann knüpfte an das Ausstellungsthema „Alles was Recht ist“ an und betonte, dass das Zusammenleben einer Gesellschaft nur funktionieren könne, wenn nicht nur Rechte beansprucht, sondern auch Pflichten erfüllt würden. Zu diesen Pflichten gehören der Dank gegenüber den Vorfahren, der Respekt vor der Geschichte, die Bereitschaft zur Eigenverantwortung und das Bekenntnis zum Miteinander. Pröll mahnte den Mut zum Rechtgeben ebenso ein wie einen starken Sinn für Gerechtigkeit.

Alles was Recht ist
„Die Ausstellung zeigt Entwicklungslinien in der Gesetzgebung auf, stellt Fragen nach Vergeltung und Strafe und beleuchtet neue Formen wie Diversion und Mediation. Demonstriert wird die Aushöhlung des Rechtssystems in der NS-Zeit, deren Auswirkungen und die schleppende Aufarbeitung des Unrechts in der Zeit nach 1945. Originalobjekte, multimediale und interaktive Stationen vermitteln die Inhalte auf spannende  Weise. Ein besonderes Anliegen ist es, die Ausstellung für alle erlebbar zu machen. Alles was Recht ist ist eine inklusive Schau, die die Bedürfnisse von Menschen mit Beeinträchtigungen berücksichtigt“, erklärte die Wissenschaftliche Leiterin der Ausstellung, Dr. Elisabeth Vavra.
 
Die Ausstellung wurde in einem universellen Design konzipiert: u.a. durch unterfahrbare Vitrinen, Einhaltung von Griffhöhen und Greifweiten, taktile Bodeninformationssysteme und taktile Orientierungspläne. Die inhaltliche Ebene beinhaltet Texte in Profilschrift und Braille, Akustik – Audiodeskription, taktile Folien zu Bildquellen, tastbare Objekte, Übersetzung in Gebärdensprache sowie Leichter Lesen Texte.
 
Der Kulturvermittlung kommt in Form eines diskursiven Rundgangs bei der Landesausstellung eine wesentliche Rolle zu. Ein Austausch mit relevanten Fragen zu Themen Recht und Gerechtigkeit, eng geknüpft an die Objekte, Darstellungen und Inszenierungen der Ausstellung fällt den Gästen zu; nicht die Rolle der Zuhörenden, sondern jene des Gesprächspartners steht im Fokus. „Im besten Fall werden Fragen des Zusammenlebens offen diskutiert, entsteht das, was für die Beteiligten bedeutsam ist, im gemeinsamen Gespräch. Diese offene Diskussion setzen wir uns auch als Ziel für die Vermittlung in der Niederösterreichischen Landesausstellung“, so Wolfgang Schmutz, Kulturvermittlung. Aufgrund thematisch sensibler Inhalte kann der Gast unterschiedliche Wege durch die Ausstellung wählen; dies gilt insbesondere für Schulgruppen und Familienrundgänge.
 
Pöggstall ein Zentrum höfischer Kunst!
Eine eigene Sonderausstellung unter dem Titel Schloss Pöggstall – zwischen Region und Kaiserhof widmet sich im Rondell den sensationellen Erkenntnissen der Bauforschung und der Besitzgeschichte. „Schloss Pöggstall war von Bedeutung! Innovativste Architektur, modernste Malerei, wie sie erst später für das Kaiserhaus dokumentiert ist, wurden hier verwirklicht - international gefragte Künstler waren in Pöggstall tätig“, schilderten die beiden Wissenschaftler Univ.-Doz. Dr. Andreas Zajic und Dr. Peter Aichinger-Rosenberger voller Begeisterung. Zu sehen sind u.a. der kostspielige Kostümharnisch Wilhelms von Rogendorf von 1523, ein weltbekanntes und weltberühmtes Unikat oder auch eine Leihgabe aus der Eremitage Sankt Petersburg, das Porträt des Georg von Rogendorf.
 
Aus der Ausstellung hinaus
Das Los geht’s Heft, unter dem Titel Auf den Zweiten Blick, lockt in die umliegende Landschaft. Ein lehrreicher und lebendiger Rundweg um das Schloss von ca. einer Stunde mit überraschenden Aus- und Einblicken. Des Weiteren bilden 6 Waldviertel-Stationen eine Auswahl der schönsten Ausflugsziele rund um das Schloss Pöggstall. Zwischen Donau, Ysper- und Weitental bis hin zum Weinsberger Wald eröffnet sich eine vielfach unbekannte Welt, die einlädt, sie zu entdecken. „Niederösterreichische Landesausstellungen machen die unmittelbare Bevölkerung stolz auf ihre Region. Durch das breite Bühnenprogramm rückt die gesamte Ausstellungsregion Südliches Waldviertel in den Fokus und lädt zu einem mehrtägigen Aufenthalt ein “, so Kurt Farasin, Künstlerischer Leiter.

Durch die Eröffnungsfeier am Nachmittag führte Moderatorin Christiane Teschl. Bürgermeisterin Margit Straßhofer schilderte die Begeisterung in der Marktgemeinde Pöggstall und die große Freude der gesamten Region auf die Landesausstellung.  Dr. Elisabeth Vavra und Dr. Andreas Zajic unterstrichen die thematische Bedeutung und Einzigartigkeit dieser Landesausstellung. Die Filme „Eine Region – eine Ausstellung – 6 Stationen“ und  „Das Schloss“ zeichneten die Ausstellungsregion rundeten das Nachmittagsprogramm ab.

04.04.2017